letztmals aktualisiert: Dienstag, 28.Februar 2012
Chronik des KCW Karnevals Club Wombach e.V.
Schon lange bevor es einen Faschingsverein gab, feierten die Wombacher die Foasenaocht. In den Nachkriegsjahren zog man am Faschingsdienstag begleitet von Musikanten von Haus zu Haus und die Ortsvereine und Stammtische sorgten für Bälle und Kappenabende „beim Eugen“ (Gasthaus „Spessarttor“). 1962 fand dann auf Initiative von Heribert Endres und der Wombacher Pfarrjugend im Saal des Spessarttors die erste richtige Elferratssitzung statt. Das Motto lautete: „Wombach ist der Nabel, ist das Herz der Welt“. Eigens dafür wurde auch ein Faschingslied getextet, das man noch über viele Jahre zur Faschingszeit in Wombach hören konnte. Gäste waren damals unter anderen die „Weißen Hasen“ aus Haßfurt, die später noch große Erfolge auf den fränkischen Fastnachtsbühnen feiern sollten. Belohnt wurden die Aktiven mit einem Bierdeckelorden – vom damaligen Kaplan Gerd Götz mit einer handbemalten „Klöassköpfschüssel“ verziert, die sehr viel Ähnlichkeit mit dem späteren Motiv auf der Vereinsstandarte des KCW aufwies. Sitzungspräsident war Robert Roth, der später als Hofmarschall und Elferrat im KCW lange Zeit aktiv war. Nach Vorwürfen und Streitereien über den Inhalt einer Büttenrede (man kritisierte den Bau der neuen Schule am Dorfplatz) kam es jedoch bereits 1963 wieder zum vorläufigen Ende der Elferratssitzungen.
1. Faschingszug und Elferratssitzung
Nach 1963 gab es immer wieder kleinere Veranstaltungen der Ortsvereine und Stammtische. Auch die „Lumpen-Bälle“ der „Kirchenputzweiber“ sowie die von Werner Wirth organisierten DJK-Bälle sind vielen älteren Wombachern noch in bester Erinnerung. 1977 schlug dann die Geburtsstunde des Karnevals- Club Wombach! Auf Initiative von Werner Wirth, dem heutigen Ehrenvorstand des KCW, gelang es innerhalb von 14 Tagen, den ersten Wombacher Faschingszug auf die Beine zu stellen. Am Faschingsdienstag schlängelte sich der Gaudiwurm durch die Wombacher Straßen. Zu den Klängen der Wombacher Blasmusik ging es nach dem bunten Umzug ins Vereinsheim. Vor vollem Haus unterhielten dort Rolf Reines, Max Daus, Martina Wirth, Marika Brönner und Hubert Brönner das närrische Volk mit Büttenreden. Bei diesen beiden Veranstaltungen zeigte sich, dass in Wombach genügend Begeisterung, Interesse und Potential für eine organisierte Fastnacht vorhanden war.
Im Herbst 1977 formierte sich unter der Leitung von Werner Wirth eine kleine Gruppe von faschingsbegeisterten Wombachern, um für 1978 die erste große Elferratssitzung zu organisieren. Am 28. Januar 1978 war es dann soweit: Unter der Führung des Sitzungspräsidenten Robert Peter zog der Elferrat um 19:30 Uhr zum Narrhallamarsch ins Vereinsheim ein. Gleich im ersten Anlauf gelang es, die Halle mit 600 Sitzungsbesuchern bis auf den letzten Platz zu füllen. Auch wenn es einige „Geburtswehen“ gab, waren die Besucher mit den Leistungen der Aktiven sehr zufrieden. Die Narrenpoeten und Mimen. Der KCW kann beruhigt in die Zukunft blicken.“
Offizielle Gründung des Karneval-Clubs Wombach
Veranstalter der ersten Elferratssitzung war der Zweckverband Vereinsheim Wombach e.V. (ein Zusammenschluss der Wombacher Vereine RV Viktoria, DJK, Freiwillige Feuerwehr, Musikverein und Gesangverein 1899). Den Verantwortlichen war aber schnell klar, dass sich dieser Zweckverband nicht um die Organisation und Durchführung der Faschingsveranstaltungen kümmern kann, sondern dass dafür eine eigene Organisation benötigt wird. Der damalige Vereinsheimvorsitzende Horst Siegler war gegen die Gründung eines eigenständigen Vereins. Stattdessen regte er an, den Faschingsverein als Abteilung unter dem Dach des Vereinsheim Wombach e.V. zu führen.
Und so kam es dann auch:
Am 13.10.1978 wurde im Gasthaus Spessarttor der Karnevals-Club Wombach als Abteilung des Vereinsheims Wombach e.V. offi ziell aus der Taufe gehoben. Bei der Gründungsversammlung traten 32 Mitglieder der Abteilung bei und Ernst Baumeister wurde zum ersten Abteilungsleiter gewählt. 1979 konnte der KCW dann seine erste Garde auf die Faschingsbretter schicken. Die Anschaff ung der neuen Kostüme wurde durch Spenden der Mitglieder finanziert und darüber hinaus durch den Zweckverband Vereinsheim Wombach e.V. großzügig unterstützt. Die acht Kostüme kosteten 1.500 DM, die Gardestiefel mussten die Mädchen selbst bezahlen.
Um Überschneidungen mit anderen Faschingszügen im Umkreis zu vermeiden, wurde in diesem Jahr der Straßenfasching von Faschingsdienstag auf den Faschingssonntag verlegt. Dieser Termin wurde bis heute beibehalten. Bereits nach drei Jahren zeigte sich, dass trotz der Größe des Vereinsheims eine Sitzung zu wenig ist, um die große Nachfrage nach Karten zu decken. Die Verantwortlichen entschlossen sich daher nach langer Diskussion im Jahr 1981 erstmals dazu, eine zweite Sitzung anzubieten.
Das Risiko zahlte sich aus: Auch wenn in diesem Jahr für die erste Sitzung am Freitag nicht alle Karten verkauft werden konnten, war der Besuch an den beiden Abenden insgesamt doch sehr zufriedenstellend. Seitdem ist es selbstverständlich, dass jedes Jahr zwei Elferratssitzungen abgehalten werden. Diese beiden Veranstaltungen sind seit nunmehr 30 Jahren fast immer ausverkauft.
1. KCW Gala Ball
Auf ganz anderes Terrain wagten sich die Verantwortlichen des KCW im Jahr 1982. Auf Drängen des Abteilungsleiters Werner Wirth entschied man sich dazu, am 23. Januar erstmals einen Gala-Ball in den kahlen Räumen des Vereinsheimes, das sonst überwiegend als Sporthalle genutzt wird, durchzuführen. Es war sehr viel Arbeit notwendig, um dieser Veranstaltung den nötigen Rahmen zu geben. Doch der Aufwand hatte sich gelohnt: Als die Combo der Fränkischen Musikanten Billingshausen Punkt 20 Uhr zur Polonaise aufspielte, waren alle Eintrittskarten verkauft. Zum Erfolg des Abends trugen auch die Tanzsportgruppe des TSV Lohr sowie die KCW-Garde mit ihren Tanzeinlagen bei. Jahr für Jahr gelingt es seitdem mit hervorragenden Ballbands, Tanzeinlagen der eigenen Garden und mit einer Jahr für Jahr neu entworfenen, stimmungsvollen Hallendekoration ein tanzfreudiges und elegant gekleidetes Publikum ins Vereinsheim zu locken. Man kann sicher von dem „gesellschaftlichen Ereignis des Jahres“ in Wombach sprechen.
1983 wurde Werner Wirth zum Ehrenvorstand ernannt. Er war Motor und Ideengeber, anfangs stellvertretender Abteilungsleiter, ab 1979 Abteilungsleiter, unterstützte Robert Peter als Vize-Präsident und war neben zahlreichen anderen Aufgaben auch für die Ordensgestaltung verantwortlich. Die Kampagne 1983/84 stand ganz im Zeichen der ersten urkundlichen Erwähnung Wombachs vor 650 Jahren. Die Eheleute Horst und Erna Siegler stellten in historischen Gewändern die Edelleute Heinrich und Hedwig von Hohenlohe dar, die im Jahre 1325 das Rienecker Lehen zu Wombach übernommen hatten. Auch der damalige Sessionsorden erinnerte an diese historische Begebenheit. Daneben gab es in dieser Kampagne noch zwei weitere Neuerungen: In ihren schicken neuen dunkelblauen Gardekostümen hatte die „Blaue KCWGarde“ ihren ersten Auftritt. Mit der „Blauen Garde“ (später „KCW-Garde“) und der „Roten Garde“, die Rainer Nätscher 2003 zu seiner „Präsidenten-Garde“ ernannte, kann der KCW somit zwei gleichwertige Garden vorweisen.
Außerdem löste 1984 die Wombacher Blasmusik unter der Leitung von Klaus Hübner die Wiesenfelder Blasmusik als Sitzungskapelle ab. Seit diesem Jahr sorgen die Wombacher Musiker Jahr für Jahr für die richtige Stimmung bei den KCWSitzungen und leisten somit einen ganz entscheidenden Beitrag zum Erfolg der Veranstaltungen.
Leo Ullrich wird Sitzungspräsident
Nach acht Jahren trat Robert Peter 1986 aus berufl ichen Gründen als Sitzungspräsident zurück. Den richtigen Nachfolger zu finden war nicht schwer. Leo Ullrich, ein waschechter Wombacher, war von Anfang an dabei und hatte sich als Mundschenk und Büttenredner wärmstens für das höchste Amt im Verein empfohlen. Als erste Amtshandlung ernannte Leo Ullrich seinen Vorgänger für seine Verdienste um den KCW zum Ehrenpräsidenten. Robert Peter hat die positive Entwicklung des Vereins in den ersten Jahren maßgeblich beeinflusst. Er war nicht nur Sitzungspräsident, sondern hat sich darüber hinaus unter anderem als 2. Vorsitzender, Programmgestalter und Büttenredner verdient gemacht. Unvergessen auch die Auftritte des Gesangvereins Wombach, für die er als Liedertexter und Dirigent verantwortlich war. Das Amt des Abteilungsleiters übernahm Peter Heilig im Jahr 1987 von Werner Wirth und der KCW konnte bereits auf 10 Jahre Elferratssitzungen zurückblicken. Aus diesem Anlass wurde das erste und bisher einzige Prinzenpaar gekürt. Das ehrenvolle Amt übernahmen Prinz Helmut I und Prinzessin Gabi I vom Hofacker (Helmut und Gabi Nätscher).
Auf Initiative von Peter Heilig wurde 1988 eine neue große Bühne auf der Ostseite des Vereinsheims gebaut. Die Planung und Gestaltung der Bühne übernahm Werner Wirth. Basis dafür bildeten von Georg Ullrich zur Verfügung gestellte Gerüstleitern. Auf dieser neuen Bühne kamen die Tanz- und Showeinlagen der KCW-Sitzungen noch besser zur Geltung. Präsident Leo Ullrich holte sich in diesem Jahr zwei hoffnungsvolle Nachwuchstalente ins Präsidium: Als jüngste Elferräte unterstützten ihn erstmals Hilmar Ullrich als „Links-Präsident“ und Rainer Nätscher als „Rechts-Präsident“.
Egbert Roth folgt Peter Heilig als Abteilungsleiter
Noch während des Faschingszugs am Faschingssonntag 1989 legte Abteilungsleiter Peter Heilig aus Verärgerung über die mangelnde Disziplin einiger Zugteilnehmer sein Amt nieder. Ein Nachfolger musste nicht lange gesucht werden. Egbert Roth erklärte sich spontan bereit, sich für dieses Amt zur Verfügung zu stellen. Er war bereits 1978 bei der ersten Elferratssitzung als Elferrat dabei und sorgte seit 1980, neben anderen Aktivitäten, gemeinsam mit Hans-Georg Bauer für die Programmgestaltung und einen reibungslosen Ablauf bei den Elferratssitzungen. Egbert Roth führt den Verein nun schon seit über 20 Jahren und hat somit einen wesentlichen Anteil an seiner positiven Entwicklung. Eine schwere Entscheidung musste er gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen der Vorstandschaft 1991 treff en. Der KCW beugte sich damals dem öffentlichen Druck und sagte wegen des Golfkriegs schweren Herzens alle Veranstaltungen ab. Eine Entscheidung, die aus heutiger Sicht so sicher nicht mehr getroffen werden würde!
Erste Kindersitzung und Wombicher Zeltkirb
Dafür ging es ein Jahr später mit umso mehr Schwung weiter. Am 16. Februar 1992 fand unter dem Motto: „Von Kindern – für Kinder“ am Sonntagnachmittag die erste Kindersitzung des KCW im Vereinsheim statt. Mit gemeinsamen Liedern, frechen Dialogen, Büttenreden, Gardetänzen und viel Musik waren die Nachwuchs-Narren mit Begeisterung bei der Sache. Die Kinder- und Jugendsitzung ist seitdem ein fester Bestandteil im Veranstaltungskalender des KCW. Die Veranstaltung ist Garant dafür, dass der Verein keine Nachwuchssorgen hat. Viele Aktive, die heute ein fester Bestandteil der Elferratssitzungen sind, sammelten hier ihre ersten Bühnenerfahrungen. Einen maßgeblichen Anteil an der Erfolgsgeschichte „KCW Kinder- und Jugendsitzung“ haben Manuela Roth, die als Jugendleiterin die Veranstaltung mit ins Leben rief sowie Karina Rack, die das Amt 2003 übernahm und mit viel Engagement und Einsatzbereitschaft die sehr gute und erfolgreiche Arbeit von Manuela nahtlos fortführt!
Im Herbst des gleichen Jahres kam eine weitere Veranstaltung dazu. Seit Jahren beklagte man sich im Ort, dass die Kirb so gut wie keinerlei Bedeutung mehr hatte. Dies nahmen die Verantwortlichen der Wombacher Blasmusik und des KCW zum Anlass, am 26. und 27. September 1992 auf dem Dorfplatz erstmals die „Wombacher Zeltkirb“ zu feiern. Diese Veranstaltung mit Kirbbaumaufstellung, Kirbburschen und -mädchen, Kirbbloatz, Bullenschiss und Kirb-Olympiade sowie weiteren Attraktionen hat dazu beigetragen, der Wombacher Kirchweih neues Leben einzuhauchen und Brauchtum zu erhalten.
Leo Ullrich übergibt Präsidentenamt an Rainer Nätscher
Zu einem erneuten Wechsel im KCW-Präsidium kam es im Jahr 1993: Leo Ullrich übergab das Amt des Sitzungspräsidenten an Rainer Nätscher. Bevor ihn Leo Ullrich 1988 zum Rechts-Präsidenten machte, hatte der spätere Stadtrat und DJK-Vorsitzende mit organisierter Leo ein goldenes Händchen bewiesen. Rainer entwickelte sich als Vize-Präsident, Büttenredner, Kurzdialoger und später als „Kloaß“ an der Seite von „Bröckele“ Marcus Ullrich sehr schnell zu einem Vollblut-Foasenoachter. Für seine großen Verdienste um die Wombicher Foasenoacht wurde er 2004 mit dem „Till von Franken“ ausgezeichnet.
Vereinsgründung und Standartenweihe
Ein weiterer Meilenstein wurde in der Jahreshauptversammlung am 12. September 1993 gesetzt: Die anwesenden 56 Mitglieder verabschiedeten einstimmig die von der Vorstandschaft ausgearbeitete Satzung. Damit wurde der KCW, der ja bisher als Abteilung des Vereinsheim Wombach e.V. geführt wurde, nach 15 Jahren eigenständig. Gründungsvorsitzender wurde der bisherige Abteilungsleiter Egbert Roth. Der neu gegründete Verein wurde als sechstes stimmberechtigtes Mitglied in den Zweckverband Vereinsheim Wombach aufgenommen. Vierzehn Tage später wurde die Vereinsgründung zusammen mit den Wombacher Ortsvereinen und den umliegenden Faschingsvereinen im Kirbzelt auf dem Dorfplatz groß gefeiert. Los ging es am Sonntagmorgen mit einer Kirchenparade. Im Mittelpunkt des Festgottesdienstes zur Vereinsgründung, den das KCW-Mitglied Pfarrer Dr. Klaus-Peter Kestler zelebrierte, stand die Segnung der neuen Vereinsstandarte, deren Anschaff ung Spenden von Fahnenpatin Barbara Siegler und Elferrat Georg Ullrich ermöglichten. Erster Standartenträger wurde Wolfgang Nätscher, der dieses Amt bis heute absolut zuverlässig ausübt! 1994 beschloss die Vor s t ands chaf t einstimmig, dem Fastnacht-Verband Franken e.V. im Bund Deutscher Karneval e.V. beizutreten.
Der KCW geht online
Als einer der ersten Faschingsvereine in der Umgebung war der KCW ab 1997 mit seiner Homepage www.kloesskoepf.de im Internet vertreten. Starthilfe leistete Ernst Huber, der Inhaber der sehr erfolgreichen „inoffiziellen Lohrer Homepage“: www.ernst-huber.de. Für die Session 1998/99 ist es dann gelungen, den Wombacher Mr. Internet, Hubert Perkuhn, für den KCW zu gewinnen. Er sorgt mit seiner Homepage www.wombach.de dafür, dass man sich überall auf der Welt schnell und umfassend darüber informieren kann, was in Wombach los ist. Dank seines großen Engagements ist die Internetseite des KCW stets brand aktuell! So kann man sich z.B. nach Elferratssitzungen schon beim Frühstück die Bilder des Abends anschauen. Durch diese Aktualität und die tollen Bilder, die er bei allen Veranstaltungen meist selbst schießt, ist die KCW-Homepage äußerst attraktiv. Davon zeugen aktuell über 57.000 Klicks!
Marcus Ullrich wird 4. Sitzungspräsident
Nach 11 sehr erfolgreichen Jahren übergab Präsident Rainer Nätscher das KCW-Narren-Zepter 2005 an seinen Nachfolger Marcus Ullrich. Die Karriere von Marcus begann 1987. Als 11-jähriger Dreikäsehoch brauchte er bei seiner Debüt-Büttenrede „Ich bin der Erste“ noch einen Schemel, um über die Bütt sehen zu können. Das Lohrer Echo schrieb damals: „Der jüngste Akteur der Elferratssitzung gab eine hervorragende Figur ab…“ „…Marcus erntete viel Applaus und hat sicher noch eine vielversprechende Karriere vor sich“. Und der Journalist sollte Recht behalten! Seit nunmehr 23 Jahren ist er in den unterschiedlichsten Rollen aktiv und aus der Wombicher Foasenoacht nicht mehr wegzudenken. Er war Büttenredner, Prologer gemeinsam mit Jürgen Schecher, brachte als „Bröckele“ an der Seite von „Kloaß“ Rainer Nätscher das Publikum zum Toben und war über viele Jahre hinweg Ideengeber und oft auch Hauptdarsteller bei den Showbeiträgen der „Saubazis“. Die Auftritte „seines Stammtisches“ gehörten in den Jahren von 1989 bis 2009 stets zu den Höhepunkten der Elferratssitzungen. So war es nur konsequent, dass er nach dem Rücktritt von Rainer dessen Nachfolge antrat und so in die Fußstapfen seines Vaters Leo Ullrich treten konnte.
Erste „Wilde Wombacher Weibersitzung“
Am Donnerstag, 03.02.2005, fand im Vereinsheim die erste Weibersitzung des KCW statt. Die Idee dazu hatte Gerti Nätscher, die als erfolgreiche Büttenrednerin seit 1994 ein fester Bestandteil bei den Elferratssitzungen ist. Nachdem sich die Begeisterung für diese Veranstaltung bei den KCW-Verantwortlichen aufgrund der ohnehin schon großen Belastung bei der Vorstandschaft, bei Aktiven und Helfern in Grenzen hielt, nahm Gerti das Heft selbst in die Hand. Unterstützt von Bettina David-Müller und Isabell Brönner kümmerte sie sich um das Personal (Männer in Frauenkleidern), sorgte für ein abwechslungsreiches, witzig-frivoles Programm, trat selbst mit den „Spatzelruther Katzen“ auf und führte natürlich auch noch durch den Abend. Dieser bemerkenswerte Einsatz hat sich voll gelohnt und der Erfolg des Abends übertraf alle Erwartungen! Zusatztische mussten aufgestellt werden und es herrschte eine super Stimmung! Nach dieser gelungen Premiere war es klar, dass auch der Weiberfasching eine festen Platz im Veranstaltungskalender des KCW haben wird. Nicht nur beim Weiberfasching gibt es einen Garanten für mitreißende Musik und brodelnde Stimmung: Der Haus- und Hof-DJ des Vereins Markus Schlemmer alias „DJ Sunshine“. Auch nach jeder Elferratssitzung sorgt er in der Aktivenbar mit seiner Musik bis in die frühen Morgenstunden für Gaudi und ausgelassene Stimmung und moderiert schon seit vielen Jahren den Faschingszug am Wombacher Dorfplatz. In der Faschingszeit reist er dafür jedes Wochenende extra aus Hamburg an!
Auftritt Thomas Ullrich in der Fernsehsitzung „Franken Helau“
Der Bruder von Marcus, Thomas Ullrich, hatte seine Premiere 1993 in der Kindersitzung als Kinder-Elferrat. In den kommenden Jahren folgten einige Auftritte bei Sketschen oder Dialogen. Sein großer Durchbruch kam 2001 als er erstmals sein außerordentliches Talent als Stimmenimitator unter Beweis stellte. Seitdem begeistert er Jahr für Jahr mit täuschend echten Imitationen bekannter lokaler und überregionaler Größen aus Sport, Politik und Showbusiness seine Fangemeinde. Als erster KCW-Aktiver schaff t er 2007 den Sprung ins Fernsehen. Als Bayerischer Ministerpräsident Edmund Stoiber bei seiner Abschiedsjagd im Spessart war er einer der Höhepunkte bei der Fernsehsitzung „Franken Helau“ des Bayerischen Fernsehens, die in Weibersbrunn aufgezeichnet wurde. Dieser Auftritt sollte keine Eintagsfl iege sein. 2009 zeigt er im Staatlichen Hofkeller der Würzburger Residenz bei der „Närrischen Weinprobe“ des Bayerischen Fernsehens als das Ministerpräsidenten-Tandem Huber und Beckstein erneut bayernweit sein Können.
„Wommeburg Spectaculum haut selbst den stärksten Klöasskopf um“
Am 11.11.2009 konnte die örtliche Presse von einem sensationellen Fund berichten. Der „Kultur- und Chronikverein Wombach“ (KCW) entdeckte Hinweise, dass auf dem Wombacher Kirchberg im 14. Jahrhundert die stolze „Wommeburg“ gestanden haben muss. Diese Presseberichte, die natürlich ein Faschingsscherz waren, stellten den Beginn einer bemerkenswerten und überaus erfolgreichen Kampagne dar. Die Idee, die Themen Mittelalter und Spectaculum in den Mittelpunkt einer Kampagne zu stellen, stammte wie auch das Motto (s.o.) von Thomas Ullrich. Diese Idee wurde von den Aktiven prima aufgenommen und umgesetzt. Angefangen von den Presseberichten, über den Gala-Ball, die Sitzungen bis hin zum großen Faschingszug am Faschingssonntag zog sich dieses Thema wie ein roter Faden durch die komplette Kampagne.
Höhepunkt und krönender Abschluss der gelungenen Session war sicher der Faschingszug am Faschingssonntag. Über 550 Teilnehmer schlängelten sich durch die mit mehreren tausend Zuschauern gesäumten Wombacher Straßen. Beteiligt waren 5 Musikkapellen, 14 Wagen und 15 Fußgruppen. Gleich drei Gruppierungen hatten sich zusammengeschlossen, um sich dem Kampagnen-Motto zu widmen: Der Stammtisch „Lustige Burschen“ sowie die Faschingsgemeinschaften „Zusammengewürfelter Haufen“ und „Roth & Co“ setzten das „Wommeburg Spectaculum“ mit über 70 Teilnehmern gekonnt in Szene. Dabei waren neben König und Königin auf ihrer Wommeburg auch eine große Süßigkeitenschleuder, Mönche, die knusprige Hähnchen grillten, ein echter Feuerschlucker, Gaukler, Ritter, anmutige Burgfräuleins und Bauern. Aber auch die übrigen Wagen und Fußgruppen des schönen Zuges konnten sich wahrlich sehen lassen.
Der Wombacher Faschingszug hat sich über die Jahre hinweg vom kleinen Gaudiwurm zum größten und schönsten Zug im Altkreis Lohr entwickelt. Maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben insbesondere die Wombacher Stammtische „Rauhe Gesellen“, „Lustige Burschen“, „Saubazis“ und die „Durstigen Seelen“ sowie der RV Viktoria Wombach, die Wombacher Blasmusik, die Dorfmusikanten und einige private Faschingsgruppen.
Äußerst erfreulich ist es, dass sich seit ein paar Jahren auch die Wombacher Jugend, wie die „Jünger des Fasses“ und der „Stammtisch voller Helden“ mit Begeisterung am Straßenfasching beteiligt. Unterstützt werden die Wombacher Narren von ihren Faschings-Freunden vom Fastnachtsverein Pfl ochsbach, den Lohrer Moppern und dem Faschingsverein Sendelbach sowie weiteren Gruppen aus Lohr und Umgebung.
Seit 1977 immer dabei waren die Musikanten der Wombacher Blasmusik sowie der RV Viktoria Wombach. Der Stammtisch „Rauhe Gesellen“ fehlte erstmals 2010.
Die KCW Ordenswerkstatt
Von Anfang an werden die Sessionsorden beim KCW vom Entwurf bis zur Bemalung und Lackierung in liebevoller Handarbeit komplett selbst hergestellt. Für die Gestaltung war bis 1992 Werner Wirth verantwortlich. Danach übernahm diese Aufgabe Hans-Georg Bauer, der dabei in den letzten Jahren von seiner Tochter Carolin tatkräftig unterstützt wird. Die benötigten Rohlinge schnitzt seit 1993 der ehemalige Aktive und Elferrat Thomas Roth, der seit 2003 auch das Gießen der Orden übernommen hat. Den weitaus aufwendigsten und zeitintensivsten Beitrag bei der Ordensherstellung leistet seit 1982 Walter Albrecht. Seit nunmehr fast 30 Jahren bemalt er, mit tatkräftiger Unterstützung seiner ganzen Familie, alle Kampagneorden des KCW! Bis 2002 hat er die Orden im Keller seines Hauses auch selbst gegossen. Mittlerweile werden jede Session rund 250 Orden an Aktive, Helfer und Gäste überreicht. Das „Ordensatelier Albrecht“ hat insgesamt schon über 6.000 Orden gefertigt und bemalt! Bei einem Zeitaufwand von ca. 1,5 Stunden pro Orden eine mehr als bemerkenswerte Leistung!
Der KCW zeigt auch soziales Engagement
Auch soziales Engagement ist dem Karnevals-Club ein Anliegen: Verschiedene soziale und karitative Einrichtungen wie z. B. die Lebenshilfe, die Rexroth-Stiftung, das Goldene Herz, der Wombacher Kindergarten, die Regenbogenstation oder der Hilfsverein OST e.V. wurden über die Jahre hinweg mit Spenden unterstützt. Darüber hinaus unterhielten die Wombacher Narren gemeinsam mit den Lohrer Moppern über viele Jahre hinweg die Bewohner des Lohrer Altenheims St. Martin alljährlich mit einem kurzweiligen Faschingsprogramm. Seit 2006 besucht eine Abordnung des Vereins den Wombacher Altenclub und unterhält die Seniorinnen und Senioren mit einem Auszug aus der Elferratssitzung und der Kindersitzung.
Der KCW ist trotz seiner relativ jungen Vergangenheit nicht mehr aus dem reichhaltigen Wombacher Vereinsleben wegzudenken. Er ist der mitgliederstärkste Faschingsverein im Lohrer Talkessel und zählt derzeit über 500 Mitglieder, darunter ca. 100 Kinder und Jugendliche. Der KCW-Gala-Ball, die beiden Elferratssitzungen, der Weiberfasching, die Kinder- und Jugendsitzung, der Faschingszug und die Wombacher Zeltkirb sind Veranstaltungen, die im Wombacher Jahreskalender einen festen Platz einnehmen.
KCW Präsidenten:
1978 – 1985 Robert Peter
1986 – 1992 Leo Ullrich
1993 – 2004 Rainer Nätscher
2005 – 2014 Marcus Ullrich
seit 2015 Hilmar Ullrich
KCW Abteilungsleiter bzw. Vorstände:
1978 Ernst Baumeister
1979 – 1986 Werner Wirth
1987 – 1988 Peter Heilig
seit 1989 Egbert Roth
KCW Kinder-Präsidenten:
1992 – 1994 Thomas Herteux
1995 Christian Perkuhn
1996 Stefanie Nätscher und Nanett Werthmann
1997 – 1998 Stefanie Nätscher und Karina Rack
1999 – 2001 Michael Hübner und Andreas Nätscher
2002 Michael Hübner und Maximilian Hübner
2003 Maximilian Hübner und Vanessa Roth
2004 Maximilian Hübner
2005 Sebastian Opara, Manuel Ullrich und Simon Ort
2006 – 2008 Lukas Ullrich und Dominik Hofmann
2009 Dominik Hofmann und Felix Hübner
2010 Felix Hübner
Mit dem höchsten Orden des FVF (siehe unten), dem „Till von Franken“,
wurden bisher ausgezeichnet:
2002 Bernhard Nätscher
2003 Rainer Nätscher
2005 Walter Albrecht
2006 Egbert Roth
2007 Rudi Schlemmer
2010 Marcus Ullrich
2015 Thomas Ullrich
2017 Manuela Roth
2018 Wolfgang Nätscher
2022 Jürgen Schecher
Mit dem Verdienstorden des FVF (siehe unten),
wurden bisher ausgezeichnet:
2011 Manuela Roth, Wolfgang „Joe“ Nätscher, Hans-Georg Bauer
2013 Thomas Ullrich
2015 Jürgen Schecher
2016 Karina Emrich und Gerti Nätscher
2017 Bernd Raberg
2018 Georg Hofmann
2019 Markus Schlemmer und Gerald Roth
2020 Steffen Roth und Georg Endres
2023 Hilmar Ullrich
Für besondere Verdienste wurden mit dem
FVF-Jahresorden ausgezeichnet:
1995 Christa Hahn, Bernhard Nätscher
1996 Walter Albrecht, Friedbert Welzenbach
1997 Robert Roth, Johannes Rack
1998 Rudi Schlemmer, Thomas Roth
1999 Rainer Nätscher, Susanne Roth
2000 Hans-Georg Bauer, Stammtisch „Wombacher Saubazis“
2001 Manuela Roth, Egbert Roth
2002 Dieter Rack, Markus Schlemmer
2003 Barbara Siegler, Marcus Ullrich
2004 Anita Albrecht, Stammtisch „Rauhe Gesellen“
2005 Wolfgang Nätscher, Gerti Nätscher
2006 Georg Hofmann, Jürgen Schecher
2007 Thomas Ullrich, Bettina David-Müller
2008 Caro Vormwald, Gerald Roth
2009 Bernd Raberg, Karina Rack
2010 Hubert Perkuhn, Nicole Rack
2011 Klaus Hübner, Anja Roth, Sonja Przyklenk, Kerstin Gehrling
2012 Georg Endres, die „Mittwochswanderer“
2013 Steffen Roth, Claudia Spanier
2014 Melanie Siegler, Stammtisch „Durstige Seelen“
2015 Irene Welzenbach, Nadine Roth
2016 Frank Nätscher und Sebastian Löber
2017 Hilmar Ullrich und Lukas Ullrich
2018 Verena Rack, Annelie Dernbach
2019 Annemarie Schwind und Martina Ullrich
2020 Jürgen Väthjunker und Andre Kunkel
2023 Maria Gernert, Dominik Hofmann, Tina Michel, Jasmin Stolz-Riedmann und Christina Bayer
Der KCW Karnevals Club Wombach e.V.
ist Mitglied beim:
Fastnacht-Verband Franken e.V. Vereinigung zur Pflege fastnachtlichem Brauchtums. Mitglied im Bund deutscher Karneval BDK und der Närrischen Europäischen Gemeinschaft NEG Träger der freien Jugendhilfe gem. § 75 KJHG und LkT Bayern |
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